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Stampede Mesa – Die Geschichte der Geisterherde

Es begann wie jeder jährliche Viehtrieb der Langhörner in den Herbsttagen über die Plains von Dakotas. Jedoch diesmal war es eine andere Geschichte. Das Wetter war alles andere als gut, die Cowboys waren ausgelaugt und durchgefroren bis auf die Knochen, und die Herde war rastlos schon seit Anfang der Reise. Eines späten Abends, sie bewegten sich gerade einen Abhang hinauf, begann sich ein Sturm zusammenzubrauen. Sie wollten nur über den Grat des Hügels, um dort an der Wasserstelle zu rasten. Sawyer, der Trail Boss, reitete voraus um die Gegend auszukundschaften und ein Auge offen zu haben wegen den Kinder Ina Makas. Er war schockiert, als er mitten oben am Hügel ein nagelneues Farmhaus sah. Er hatte diese Route schon hunderte Male genommen ohne irgendwelche Schwierigkeiten, aber das Haus blockierte den Pfad seiner ganzen Herde und würde Stunden brauchen zum Umrunden.

Sawyer wurde rasend vor Zorn. Ohne Erklärung ritt er zurück und begann dort zu toben und zu schreien. Er zog seine Schlafdecke hervor und schwenkte sie wild, nur um damit eine Stampede auszulösen. Das nervöse Vieh begann loszulaufen. Auch die Pferde, manche mit Reiter, manche ohne, galoppierten mit aller Kraft los. Die Cowboys konnten nur gehorsam folgen. Sawyer schrie aus Leibeskräften und peitschte wie wild auf die Tiere ein, als das Gewitter losbrach und die ersten Blitze über den Himmel zuckten. Die panische Herde warf sich den Hügel hinauf, geradewegs durch das Farmhaus, alles und jeden in ihrem Pfad zertrampelnd. Niemand hörte die Schreie der Unschuldigen als die Tiere wüteten. Der dunkle Himmel und der laute Donner ließ die verängstigten Rinder weiterlaufen bis zu einigen nahen Klippen, wo sie in den Abgrund stürzten. Die Reiter mit den durchgegangen Tieren folgten ihnen in den Tod.

Bei Sonnenaufgang fing Sawyer an den verheerenden Schaden, welchen er verursacht hatte, zu begutachten. Unterhalb der Mesa, der Tafel des Hügels, waren fast 700 tote Rinder, dazwischen die leblosen Körper der Cowpokes und ihrer Pferde. Ohne einen Funken Reue in seiner Seele befahl Sawyer den restlichen seiner angeheuerten Männern die verbleibenden 300 Kühe zusammen zu treiben und den Trail weiter zu ziehen.

Als der Viehtrieb beendet war, so erzählt man sich, soll Sawyer nie wieder einen Job gefunden haben. Niemand wollte für ihn arbeiten und keine Seele wollte ihn anstellen, egal wie sehr er es auch versuchte. Selbst die niedersten Arbeiten wollte ihn keiner geben. Die Leute der Plains zeigten ihm die kalte Schulter und er fand seinen Trost im Fusel. Er soll niemals wieder gesehen worden sein.

In der folgenden Saison trieb ein anderer Trail Boss und seine Männer eine Herde auf die Spitze des gleichen Hügels, welcher von allen Überresten und Trümmern gesäubert worden war. Der Himmel war klar und unbewölkt. In den frühen Morgenstunden begann die Herde ohne erkennbaren Grund durchzugehen. Wieder fanden die meisten Tiere und zusätzlich vier Cowboys mit ihren Pferden den Tod in der Schlucht. Anders als Sawyer überkam diesen Trail Boss die Schuld und Trauer und er verfiel ebenfalls dem feurigen Wasser, welches den Sumpf der Sorgen austrocknen soll, und er verschwand dann ebenso. Mehrere Versuche von anderen, welche über die Geschichte lachten, die gleiche Route zu nehmen, verliefen mit dem gleichen Ergebnis. Die Worte verbreiteten sich, jeder glaubte, das Böse throne auf der flachen Ebene oben auf diesem Hügel, der Stampede Mesa.

Alle Viehtriebe mieden von da an diesen Teil von Dakotas. Nur einsame Reiter und Liebhaber des Kuriosen verschlägt es noch dort hin. Wilde Erzählungen von geisterhaften Abbildern der verstorbenen Menschen und Tiere hoch am Himmel konnte man hören, vor allem bei Gewittern. Man soll Schreie hören, welche das Blut gefrieren lassen, und das zornige Getrampel der Phantom-Langhörner. Die Leute fluchen noch immer auf die Verdammnis in diesen Teil von Dakotas.

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